Ich bin Frank Bsirske, grüner Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Helmstedt/Wolfsburg. Ich wurde 1952 in Helmstedt geboren. Mein Vater war Bandarbeiter bei VW und meine Mutter Krankenschwester. Nach der Mittleren Reife habe ich 1971 am Theodor-Heuss-Gymnasium in Wolfsburg Abitur gemacht und mein Studium am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin 1978 als Diplom-Politologe abgeschlossen. Von 1978 bis 1986 war ich Bildungssekretär im Bezirk Hannover der SJD-Die Falken und von 1986 bis 1989 Fraktionsmitarbeiter der Grün-Alternativen-Bürgerliste im Rat der Stadt Hannover.

In der Zeit von 1984 bis 1989 gehörte ich als gewähltes ehrenamtliches Mitglied dem ÖTV-Hauptvorstand an. 1989 wurde ich Sekretär in der Kreisverwaltung Hannover der Gewerkschaft ÖTV und 1991 und dann erneut 1996 als stellvertretender Vorsitzender in die Bezirksleitung der ÖTV Niedersachsen gewählt.
Vom Mai 1997 bis November 2000 führte ich als hauptamtlicher Stadtrat das Personal- und Organisationsdezernat der Landeshauptstadt Hannover, wo ich eine Reihe von Initiativen zur Vom Mai 1997 bis November 2000 führte ich als hauptamtlicher Stadtrat das Personal- und Organisationsdezernat der Landeshauptstadt Hannover die kommunalen Bürgerämter ein. Zudem habe ich diverse Verwaltungsreformen angestoßen – unter dem Motto: Nicht die Bürger, die Akten sollen laufen. Im November 2000 wurde ich zunächst zum Vorsitzenden der Gewerkschaft ÖTV und dann zum Vorsitzenden der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di gewählt. In dieser Verantwortung war ich von März 2001 bis September 2019.
Mitgliedschaften
• Verdi, Gewerkschaftsmitglied seit 1971
• Mitglied der GRÜNEN seit 1986
• Mitglied von BUND, VVN, Keynes-Gesellschaft
• Mitglied der AWO
• Fördermitglied bei Attac
• Mitglied im Beirat der DVAG
• Mitglied von Tennis Borussia Berlin
Schwerpunkte
Von meiner Jugend an habe ich mich politisch engagiert. Zunächst in der Wolfsburger Schüler*innenbewegung in den 60er Jahren, als Student in der gewerkschaftlichen Jugendbildungsarbeit und als aktiver Gewerkschafter.
Unter anderem war ich im Mai 2012 Mitorganisator der ersten erfolgreichen Europäischen Bürgerinitiative „Wasser ist ein Menschenrecht“. Und ich sprach 2019 in Düsseldorf als erster deutscher Gewerkschaftsvorsitzender zu Teilnehmer*innen der Fridays for Future-Demonstration.

Wir wissen heute: Die Klimakrise ist eine Menschheitsbedrohung. Und sie beschleunigt sich. Kipp-Punkte rücken näher. Energie-, Verkehrs- und Agrarwende sind zu einem Muss geworden. Zugleich werden wir Zeuge gewaltiger Transformationsprozesse im Zuge von Digitalisierung und Dekarbonisierung. Das alles löst Hoffnungen aus, aber bei Vielen auch Sorgen und Ängste – das alles verlangt nach Gestaltung.
Es gibt nach wie vor eine Vielzahl drängender sozialer Probleme in unserem Land: Einkommensarmut und Vermögensungleichheit, massenhaft drohende Altersarmut, Mangel an bezahlbarem Wohnraum, ein Bildungssystem, das von Chancengleichheit weit entfernt ist, und die belastenden Arbeitsbedingungen von Millionen Menschen – wie zum Beispiel im Pflegebereich.
Mehr als je zuvor gilt es, das Ganze in den Blick zu nehmen. Ökologie, Ökonomie und Soziales müssen zusammengedacht und alle Chancen genutzt werden, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Dabei müssen die Industrie und Dienstleistungsberufe zukunftsfähig aufgestellt und nachhaltiger Wohlstand geschaffen werden. Dafür braucht es eine Erneuerung des Sozialen Sicherungsversprechens. Die ökologische Umstrukturierung muss mit einem sozialen Ausgleich verbunden und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft gestärkt werden.
In die Zukunft investieren heißt, für bessere Bildungschancen, bezahlbaren Wohnraum und auskömmliche Renten zu sorgen. Das kann nur gemeinsam mit den Gewerkschaften gelingen, die bei der Durchsetzung von Tarifverträgen unterstützt werden müssen. Die zehn Prozent der Menschen in unserer Gesellschaft, die über mehr als 50 Prozent des gesellschaftlichen Reichtums verfügen, müssen stärker in die Verantwortung für das Ganze genommen werden.
Seit fast dreißig Jahren bin ich glücklich verheiratet und lebe zusammen mit meiner berufstätigen Partnerin Bettina in Hannover und Berlin. In meiner Freizeit lese ich viel, begeistere mich seit meinem sechsten Lebensjahr für Fußball, höre gern und viel Musik und spiele leidenschaftlich Doppelkopf.
Musikalisch bin ich sehr vielseitig und höre Jazz, Folk, Pop und auch Klassik. Ich bin ein großer Fan von Billie Holiday, von Charlie Haden und von Bob Dylan, mag aber auch Ry Cooder, Van Morrissson, Jonie Mitchell. Zudem habe ich einen Faible für Bach und Vivaldi.

In meinem Arbeitsalltag lese ich diverse Pressespiegel, Tages- und Wochenzeitungen sowie verschiedenste Zeitschriften. Wenn ich mehr Zeit habe, lese ich Krimis, Romane und Sachbücher. Die Krimis von Hans-Jörg Schneider mit seinem Basler Kommissär Hunkeler finde ich toll, bin bis heute begeistert von dem Jahrhundertroman von Peter Weiß „Die Ästhetik des Widerstands“. Kürzlich habe ich mich über Hayek Braven Soldaten Schweik köstlich amüsiert und war beeindruckt von „Crashed“, der Studie von Adam Tooze zur Finanzmarktkrise.
Zu meinen Lieblingsmalern zählen J.W. Turner und Larry Rivers, aber auch die Aquarelle von Oskar Koller und die Zeichnungen von Jansen.
Filme? Habe ich sehr viele gesehen und manche sogar ganz oft: Spitzenreiter dabei: Harry and Sally; Harold and Maude; Tanz der Vampire. Großartig für mich aber auch Eisenstein (Panzerkreuzer Potemkin), Tarkovsky (Andrej Rubljow), Pasolini (Das Erste Evangelium Matthäus).
Reisen sehe ich für mich als Chance zum Kontrastprogramm: Abschalten und Ausspannen. Bevorzugt dabei: Hydra – eine Insel praktisch ohne Autos, Mopeds und Motorräder. Herrlich! Und meine Top-5-Städte: neben Hannover und Berlin: Tübingen, Freiburg, Quebec, Wien und Kopenhagen.